1926 Blossfeldt

Aus Fotozitate
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1926 Blossfeldt Zitat und Originalbild.PNG

Fotozitat

#Kopfhörer | #AuxKabel | #Ladekabel | #Mappe | #HochschuleRheinMain | #HSRM

In gleicher Anordnung wie die Pflanze des Originalfotos sind in unserem zitierten Foto Kopfhörer und diverse Kabel, ebenfalls auf einem hellen Hintergrund, zu sehen. Um einen zeitgemäßen Bezug herzustellen, ist die Aufnahme farbig anstatt schwarz-weiß wie das Original. Die abgebildeten Gegenstände sind verschiedene Kabel, die ein Student im Hochschulalltag bei sich trägt. Dazu gehören Kopfhörer, um auf dem Weg zur Uni Musik zu hören, und diverse Kabel, um in der Uni das Handy oder den Laptop zu laden, oder auch um den Laptop mit Geräten der Hochschule zu verbinden, um beispielsweise Präsentationen zu halten. Der Bezug zur Hochschule RheinMain wird durch den Hintergrund gegeben. Die Kabel sind auf einer Mappe der HSRM angeordnet. Das Logo und der Schriftzug sind unter der Anordnung zu erkennen.

Originalfoto

#Natur | #KarlBlossfeldt | #Haarfarn | #AdiantumPedatum

Besitznachweise

  • Karl Blossfeldt / Artists Rights Society (ARS), New York[1]
  • Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Pinakothek der Moderne, München[2]

Beschreibung

Die Fotografie „Adiantum Pedatum, Haarfarn, Tafel 55“ aus dem Werk „Urformen der Kunst“ wurde von Karl Blossfeldt im Jahr 1926 aufgenommen und bildet eine Pflanze auf hellem Hintergrund ab. Der Titel geht auf das abgebildete Motiv, den Haarfarn, zurück. Das Foto ist nicht farbig, sondern ein Gelatine Silberdruck in der Größe 24,8 x 18 cm (9,8 x 7,1 in).[3]

Fotograf

Karl Blossfeldt wurde am 13. Juni 1865 in Schielo geboren und verstarb am 9. Dezember 1932 in Berlin. Blossfeldt war ein deutscher Fotograf, der besonders durch streng-formale Pflanzenfotografien bekannt wurde. Er gilt fotokünstlerisch als Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Karl Blossfeldt machte eine Lehre als Bildhauer und Modelleur und verwendete schon damals Blätter als Vorlage für Verzierungen. Als Neunzehnjähriger begann er ein zeichnerisches Grundstudium im Berliner Kunstgewerbemuseum. Seine Leidenschaft gehörte jedoch weiterhin der Fotografie, weshalb er sich von 1890 bis 1896 der Mitarbeit an einem Projekt in Rom, zur Herstellung von Unterrichtsmaterialien für ornamentale Gestaltung, anschloss. Dies stellte den Beginn seiner systematischen Fotoarbeit an Pflanzen dar. Im Jahre 1898 begann Karl Blossfeldt als Assistent an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin, wo er zuvor selbst seine Lehre abgeschlossen hatte, und arbeitete seit 1899 als Dozent im Lehrfach „Modellieren nach Pflanzen“. Später wurde er sogar zum Professor ernannt. Sein erstes Buch „Urformen der Kunst“ erschien im Jahre 1928 und machte Blossfeldt fast über Nacht berühmt. Kurz vor seinem Tod, 1932, erschien außerdem der Bildband „Wundergarten der Natur“.[4]

Hintergrund und Entstehung

Die abgebildeten Pflanzen wurden vergrößert abgebildet. Das Negativ wurde im Maßstab 1:1 aufgenommen, wovon Blossfeldt dann einen vergrößerten Ausschnitt anfertigte. Hierzu mussten die Pflanzen sehr ruhig liegen, wozu er oft Glasscheiben als Halterung oder als Unterlage benutzte, damit sich der Untergrund unscharf abbildete. Getrocknete Pflanzen hat er aufrecht in Knetmasse gesteckt oder sie sogar aufgehängt. Die durch die Glasplatte entstandene Spiegelung im Bild retuschierte er vor der Veröffentlichung. Das Bild wurde auf Silbergelatinepapier vergrößert, meist im Format 30x24 cm, aber auch 24x60 cm. Für seine Aufnahmen verwendete er eine Plattenkamera, von der vermutet wird, dass er sie selbst gebaut hat.[5]

Analyse

Üblich für Blossfeldts Fotografien, wird in dem hier beschriebenen Foto ebenfalls eine Pflanze dargestellt. Der Hintergrund ist einfarbig und hell, um die präzisen Formen und Strukturen der abgebildeten Pflanze besser darstellen zu können. Wie all seine Fotografien, trägt auch diese den Lateinischen Namen des abgebildeten Motivs. Seine Aufnahmen sind immer in 1:1 und werden anschließend in dem, von ihm gewünschten Ausschnitt, vergrößert dargestellt, was auch hier der Fall ist. Wie für diese Stilrichtung üblich, lässt er dem Betrachter mit seiner Aufnahme kaum Spielraum für Interpretationen, sondern konzentriert sich rein auf die präzise und sachliche Aufnahme der Pflanze.[6]

Wirkung und Rezeption

Neben anderen berühmten Fotografen in dieser Stilrichtung, wie beispielsweise August Sander, zählt Blossfeldt zu den führenden Fotografen der Neuen Sachlichkeit, obwohl er selbst nie eine Fotografie-Lehre abgelegt hat. Seine Fotografien sind heute mehrere Hundert- bis Tausend Euros wert und seine Bücher werden ebenfalls im vierstelligen Bereich gehandelt.[7]

Auktionspreise

  • 19.10.2018 bei Stanford Auctioneers[8]

Zitate über das Originalfoto

„Er stellt die Pflanzen vor einen neutralen hellen oder dunklen Hintergrund und platziert sie zentral im Bild. Es geht in erster Linie um die Form und nicht um die Schönheit der Pflanze. Die Formen erinnern an architektonische Ornamente.“ Helga Partikel[9]

Zitate von Karl Blossfeldt

„Meine Pflanzenurkunden sollen dazu beitragen, die Verbindung mit der Natur wieder herzustellen. Sie sollten den Sinn für die Natur wieder wecken, auf den überreichen Formenschatz in der Natur hinzuweisen und zu eigener Beobachtung unserer heimischen Pflanzenwelt anregen.“ Karl Blossfeldt[10]

„Wenn ich jemandem einen Schachtelhalm gebe, wird er keine Schwierigkeiten haben, eine fotografische Vergrößerung davon zu machen - das kann jeder tun. Aber ihn zu beobachten, seine Formen wahrzunehmen und zu entdecken, ist etwas, wozu nur wenige in der Lage sind. If I give someone a horsetail he will have no difficulty making a photographic enlargement of it – anyone can do that. But to observe it, to notice and discover its forms, is something that only a few are capable of. Karl Blossfeldt[11]

Literatur

  • Blossfeldt, Karl (1932) Wundergarten der Natur, Berlin

Videobeiträge aus YouTube

Quellen