1930 Biermann

Aus Fotozitate
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1930 Biermann Zitat und Originalbild.PNG
Ein Projekt von Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik, Hochschule RheinMain, Wiesbaden

Fotozitat

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Auf der Fotografie ist eine Nahaufnahme des Gesichts einer Studentin zu sehen, die gerade in die Kamera blickt. Sie hält mit einer Hand einen roten Stift senkrecht vor ihr Gesicht. Auf dem Stift ist das Logo der Hochschule RheinMain zu erkennen.

Originalfoto

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Besitznachweise

VAN HAM, Aenne Biermann - Sohn Gerd, 1930, 22,9 x 17,5cm [1]

Beschreibung

Auf der Fotografie „Sohn Gerd“ von Aenne Biermann befindet sich ein Kind, das mit einer Hand einen Stift senkrecht in die Mitte seines Gesichts hält. Auf dem Stift lässt sich eine Beschriftung erkennen, die aber aufgrund von Unschärfe nicht zu lesen ist. Der Bildausschnitt ist auf das Gesicht des Kindes beschränkt. Der Junge blickt direkt in die Kamera.

Fotograf

Aenne Biermann war eine Fotografin, die sich in den 1920er und 1930er Jahren ohne professionelle Ausbildung einen Namen in der Fotoavantgarde der Weimarer Republik gemacht hat. Sie wurde als Anna Sibilla Sternefeld am 3. März 1898 in Goch am Niederrhein geboren. Sie war das jüngste Kind des Lederfabrikanten Alphons Sternefeld und dessen Ehefrau Julie. Die jüdische Familie Sternefeld zählte zu den wirtschaftlich aktiven und vermögenden Unternehmerfamilien der niederrheinischen Stadt. Am 19. Januar 1920 heiratete sie den jüdischen Kaufmann Herbert Biermann und gemeinsam ließen sie sich kurz darauf in seiner Heimatstadt Gera nieder. Nach der Geburt ihrer Kinder Helga und Gerd schaffte Aenne Biermann sich eine Kamera an, um erinnerungswürdige Momente des Aufwachsens der Beiden festzuhalten. Mit der Zeit entwickelte sie ein Interesse an Fotografie, die über Schnappschüsse hinausgeht. Neben ihren Kindern fotografierte sie Pflanzen, Dinge und weitere Menschen aus ihrem Umfeld. Für eine Serie von Aufnahmen von Gesteinsproben im Jahr 1927 lernte sie mehr über Bildkompositionen und die entsprechende technische Vorbereitung. 1928 wurden ihre Fotografien erstmalig ausgestellt, weitere Ausstellungen und Sammlungen in Form von Büchern folgten in den Jahren bis 1932. Nach einer längeren Krankheitsphase verstarb Aenne Biermann 1933 bereits im Alter von 34 Jahren.[2]

Hintergrund und Entstehung

Aenne Biermann begann ursprünglich mit der Fotografie, um Bilder ihrer Kinder festhalten zu können. Obwohl sie mit den Jahren ihre Motive und ihr technisches Wissen zur Fotografie erweiterte, blieben die Aufnahmen ihrer Kinder stets ein großer Bestandteil ihres Werks. Die Fotografie „Sohn Gerd“ wurde 1930 aufgenommen und zeigt den 1923 geborenen Sohn von Aenne Biermann. Im Gegensatz zu früheren Aufnahmen Gerds wurde diese Fotografie zu einem Zeitpunkt erstellt, an welchem Biermann sich bereits ein großes technisches Verständnis angeeignet hatte und sich gerade am Höhepunkt ihrer Karriere als Fotografin befand.

Analyse

Das Werk der Fotografin umfasst Porträts, Pflanzenaufnahmen und Stillleben, die häufig detaillierte Nahaufnahmen zeigen. Außergewöhnliche Perspektiven und ausgeprägte Kontraste werden ihren Fotografien zugesprochen und stellen gleichzeitig die Eigenschaften der „Neuen Fotografie“ dar. Auch auf der Fotografie „Sohn Gerd“ wurde mit dem Kontrast von Licht und Schatten gespielt und ein enger Bildausschnitt gewählt, der die Details des Gesichts des Jungen zeigt und den Fokus auf die Augen legt.[3]

Wirkung und Rezeption

alternative Beschreibung
© Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik
Projekt "Fotozitate" (2021)

Trotz Aenne Biermanns Abgeschiedenheit von den großen Metropolen der 1920er und 30er Jahre wurden ihre Werke ab 1929 in den meisten Ausstellungen zur modernen Fotografie gezeigt und zählen heute zu entscheidenden Werken der Neuen Sachlichkeit. Trotz diesem Umstand ist der Name Aenne Biermann heute nur einem kleineren Kreis bekannt.[4]

Auktionspreise

  • 11.610 EUR bei Van Ham (22,9 x 17,5cm)[5]

Zitate über das Originalfoto

„Aber das musikalische Element hat hier nicht nur zu flächenhaften, ornamentalen Gebilden geführt, sondern hier ist wirklich eine eigenartige Welt entstanden, eine Welt, die seltsam ist, aber doch natürlich und überzeugend, so dass wir uns in ihr zu Hause fühlen.“[6]

Zitate von Aenne Biermann

„Durch diese Aufgabe wurde ich zu einer genaueren Beschäftigung mit den technischen Vorbedingungen hochwertiger Bilder gezwungen“ Aenne Biermann[7]

Literatur

Videobeiträge auf YouTube

Quellen