1995 Smith

Aus Fotozitate
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1995 Smith Zitat und Originalbild.PNG
Ein Projekt von Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik, Hochschule RheinMain, Wiesbaden

Fotozitat

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Das Zitat zeigt fünf Personen auf dem Campus Unter den Eichen der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. Vor dem Medientechnik-Gebäude stehend, sind sie wie auf dem Originalfoto von Rodney Smith aufgestellt, alle stehen mit dem Rücken zu Kamera und mit dem Gesicht in der Richtung des Gebäudes. Sie stehen in der Sonne und halten jeweils einen Regenschirm, um sich vor den heißen Sonnenstrahlen zu schützen. Die erste, dritte und fünfte Person hält einen schwarzen Schirm in der Hand, währen die anderen beiden einen weißen Schirm halten.

Fotozitate-Storytelling

Originalfoto

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Besitznachweise

  • rodneysmith.com[1]

Beschreibung

Bei dem Foto handelt es sich um eine Schwarz-Weiß-Fotografie. Auf dem Originalfoto sieht man fünf Personen vor dem Hudson River in New York stehend, aufgrund des Regens halten alle Personen einen Regenschirm in der Hand. Alle stehen mit dem Gesicht zum Fluss und mit dem Rücken zur Kamera. Die Personen befinden sich im Fluss auf einem Lastkahn. Sie haben Klamotten mit grafischen Elementen an, entweder kariert oder gestreift. Der Mann in der Mitte steht auf einer kleinen Trittleiter und ist somit optisch am größten auf dem Foto. Ganz rechts sieht man ein Mädchen, welches auf einem Klappstuhl sitzt und links außen hockt eine Frau auf ihren Füßen. Im Hintergrund sieht man die New York Skyline und die Twin-Towers befinden sich direkt mittig im Hintergrund.

Fotograf

Rodney Smith (1947-2016) war ein US-amerikanischer Mode- und Porträt-Fotograf. Sein Interesse an Fotografie erweckte sich während seiner College-Jahre beim Besuch einer Ausstellung im MoMA. Nach seinem Bachelorstudium absolvierte er ein Masterstudium an der Yale University in Theologie mit dem Nebenfach Fotografie.[2] Nach seinem Abschluss reiste er nach Jerusalem und fotografierte 100 Tage lang Porträts. Mit den Fotos stellte er zwei Portfolios zusammen und veröffentlichte sie letztlich in einem Buch unter dem Namen „In the Land of Light: Israel, a Portrait of Its People“.[3] Nach dieser Reise kehrte er für eine kurze Zeit in die USA zurück, wo er als Lehrbeauftragter an der Yale Universität unterrichtete.[4] Smith fand nach der Reise seine fotografische Nische und reiste unter anderem nach Wales und Haiti, wo er sich der Porträtfotografie widmete.[5] In den 1990er Jahren fotografierte er für solche Magazine wie die "New York Times" und die "Vanity Fair", zudem hat er sich als Fashion-Fotograf etabliert und fotografierte unter anderem für Ralph Lauren und Bergdorf Goodman.[6] Smith starb 2016 mit 68 Jahren in Snedens Landing, NY friedlich im Schlaf.[7]

Hintergrund und Entstehung

Smith wurde 1995 von dem New York Times Magazine für dieses Foto beauftragt. Die Fotografie zählt zu einer Serie von Bildern, die Smith selbst als „the line pictures“ bezeichnete, die beiden vorangehenden Bilder tragen den Titel „Hemline“ und „Airline“- dieses trägt den Titel „Skyline“. Die einzige Anweisung, die Smith für das Foto bekommen hat, ist, dass die New York Skyline im Bild zu sehen sein muss. Die gesamte Crew befand sich auf einem Lastkahn. Smith beschreibt, dass der Art Director vorgeschlagen hat, aufgrund des Regens das Shooting zu verschieben. Der Fotograf entschied sich dagegen und beschreibt, dass der Regen als Mittel zum Zweck genutzt werden könne und das Regen für ihn die Dinge„[…] rätselhaft, dimensional und ungelöst [macht]“.[8] Das Shooting dauerte lange, da der Fotograf den richtigen Moment ergreifen wollte und der Lastkahn sich nur langsam auf dem Fluss bewegte. Smith wartete auf den richtigen Moment, in dem der Hut des Mannes in der Mitte direkt zwischen den beiden Twin Towers positioniert gewesen ist und in nur einigen wenigen Versuchen erwischte er genau den gewünschten Moment[9]

Analyse

Das Foto spiegelt Smiths ungewöhnlichem Fotografie Stil gekonnt wider. Er setzte in vieler seiner Fotos ungewöhnliche Elemente mit in die Umgebung ein. Inspiriert von dem belgischen Maler René Magritte waren seine Fotografien „[…] Teil einer persönlichen Reise“, denn mithilfe seiner Fotografien beschäftigte er sich letztlich auch mit seinen eigenen Gefühlen.[10] Aufgrund der Positionierung der Modelle entsteht optisch eine Glockenkurve, die mit dem in der Mitte stehenden Mann mit Hut den höchsten Punkt erreicht. Die Menschen in dem Foto bilden eine parallele Aufstellung zu den Gebäuden im Hintergrund. Folgt man mit dem Auge dem Verlauf der gedachten Kurve, so landet der Hut des in der Mitte stehenden Mannes direkt zwischen den Twin Towern, die zu dem Zeitpunkt die höchsten Gebäude der Stadt gewesen sind und damit die Skyline New Yorks ausmachten. Gleichzeitig trennt das Ende des Flusses auf der gegenüberliegenden Seite optisch auch das Foto in zwei Hälften, die obere Hälfte zeigt New York und die untere die Menschen New Yorks. Durch die gemusterten Klamotten stechen die Modelle heraus, ohne dabei den eigentlichen Protagonisten des Fotos, die Skyline, zu überbieten.

Wirkung und Rezeption

alternative Beschreibung
© Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik
Projekt "Fotozitate" (2021)

Noch vor den tragischen Ereignissen des 11 Septembers 2001 war das Foto laut Smiths eigener Angaben sehr beliebt.[11] Der Zweck des Fotos soll es laut Smiths Angaben gewesen sein, den Menschen gekonnt mit in das Foto mit zu integrieren und nicht einfach vor die Umgebung zu platzieren.[12] Nach den Ereignissen des 9-11 hat das Foto fast schon einen ikonischen Charakter erlangt. Überraschenderweise, so Smith, wurde die Fotografie von vielen unterschiedlichen Menschen in der ganzen Welt erworben, jedoch von niemandem aus New York. Der Fotograf erklärt sich dieses Phänomen dadurch, dass die Ereignisse für New Yorker einfach noch viel zu persönlich sind- Fotografien seien schließlich nicht Momentaufnahmen, sondern sie halten auch die Geschichte fest.[13]

Auktionspreise

Zu diesem Foto gibt es aktuell keine verfügbaren Auktionspreise, der Wert der Fotos liegt aber schätzungsweise bei 8,479 $.[14]

Zitate über das Originalfoto

"Rodney Smiths Liebe zur Fotografie war offensichtlich und er war völlig unapologetisch, was seine Treue zur ausschließlichen Arbeit mit Film anging. Seine Leidenschaft war ansteckend und inspirierend." „Rodney Smiths love for photography was evident and he was entirely unapologetic about his loyalty to working exclusively with film. His passion was infectious and inspiring.“ thephotogaller.com[15]

"Durch die erstaunlich kreative Kraft der Spontanfotografie hat Rodney Smith im Laufe seines Lebens eine unglaubliche Anzahl von Bildern gemacht." “Through the astonishingly creative power of spontaneous photography, Rodney Smith made an incredible number of images over the course of his life.” Andrey V. für widewalls.ch[16]

Zitate von Rodney Smith

"Meine Gefühle gegenüber der Fotografie sind heute noch genau dieselben wie mit 20 Jahren. Das heißt, ich habe eine Hassliebe zum Bildermachen. Aber Bilder machen - Bilder machen ist für mich harte, harte Arbeit." “My feelings about photography are exactly the same today as when I was 20. That is, I have a love/hate relationship with making pictures. But making pictures — making pictures for me is hard, hard work.”[17]

"Heute scheint ein großer Teil der westlichen Kultur in Abgeschiedenheit, Wut, Entfremdung und Elend verwurzelt zu sein. Ich möchte, dass die Menschen die Schönheit und die Launen des Lebens sehen, nicht seine Hässlichkeit. Ich habe das Bedürfnis, nach der Seele, der Tiefe und der zugrundeliegenden Schönheit des Lebens zu greifen. Ich repräsentiere eine Welt, die möglich ist, wenn die Menschen ihr Bestes geben. Es ist eine Welt, die etwas außerhalb der Reichweite liegt, jenseits der alltäglichen Erfahrung, aber sie ist definitiv nicht unmöglich." „Today, a great deal of Western culture seems rooted in remoteness, anger, alienation, and squalor. I want people to see the beauty and whimsy in life, not its ugliness. I feel the need to reach out for its soul, its depth, and its underlying beauty. I represent a world that is possible if people act their best. It’s a world that’s slightly beyond reach, beyond everyday experience, but it’s definitely not impossible.“[18]

Literatur

Videobeiträge auf YouTube

Kommentiertes Linkverzeichnis

Quellen