1954 Cartier-Bresson

Aus Fotozitate
Version vom 23. Juni 2021, 05:02 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche


1954 Cartier-Bresson Zitat und Originalbild.PNG
Ein Projekt von Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik, Hochschule RheinMain, Wiesbaden

Fotozitat

#wirtschaftsinformatik | #freude | #stolzerstudent | #hochschulerheinmain | #hsrm | #projekt | #fotozitate

Das Bild zeigt einen Studenten der Wirtschaftsinformatik, wie dieser mit zwei Laptops im Arm freudig und zugleich stolz die Straßen in Wiesbaden entlang nach Hause läuft. Dieser Student studiert an einem deutschlandweit zur Spitzengruppe gehörenden Studiengang "Wirtschaftsinformatik". Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) 2020/2021 hat der Studiengang "Wirtschaftsinformatik" am Fachbereich Design Informatik Medien der Hochschule RheinMain sehr gut abgeschnitten.

Fotozitate-Storytelling

Originalfoto

#cartier-bresson | #rotwein | #paris | #kleinerjunge | #stolz | #schongroß

Besitznachweise

  • MoMa, Rue Mouffetard, Paris, Henri Cartier-Bresson, 89,4 x 54,9 cm[1]

Fotograf

Henri Cartier-Bresson wurde am 22. August 1908 in Chanteloup-en-Brie, Département Seine-et-Marne in Frankreich geboren und starb am 3. August 2004 in Montjustin, Provence. Seine Laufbahn begann mit Malstudien bei André Lhote. 1930 versuchte er sich zum ersten Mal an der Fotografie, ebenso versuchte er sich als Regisseur und Schauspieler. Nach Aufenthalten an der Elfenbeinküste, in Polen, der Tschechoslowakei, Italien und Deutschland stellte er bereits 1933 in Madrid, New York und 1934 in Mexiko aus. In den darauffolgenden Jahren arbeitete er wechselnd mit Jean Renoir an Filmen oder fotografierte. Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Soldat der Film- und Fotoeinheit der französischen Armee teil. Er wurde gefangen, floh und tauchte in der Resistance unter. 1947 gründete Cartier-Bresson – zusammen mit Robert Capa, David Seymour und Georges Rodger – nach einer großen Schau im Museum of Modem Art in New York die Magnum Photos Agentur. Cartier-Bresson arbeitete für führende Zeitschriften in Asien, Europa und Nordamerika. Als erster Fotograf bekam er eine persönliche Ausstellung im Pariser Louvre im Jahre 1955. Diese Ausstellung mit 375 Fotoarbeiten wurde danach in mehreren Städten der Welt gezeigt. Cartier-Bresson gilt als der Vorreiter der Straßenfotografie, denn er hielt das Alltagsleben auf den Straßen der modernen Großstadt in zahlreichen Momentaufnahmen fest. Er fotografierte, wie er selbst sagte, den „entscheidenden Augenblick“ am richtigen Ort.[2] Dabei standen Schnelligkeit und Instinkt im Mittelpunkt des Fotografen. Immer wieder gelang es ihm, im Alltag die außergewöhnliche Schönheit und Wahrheit einzufangen. Seine Fotos sollten den Eindruck einer „auf frischer Tat ertappten“ Welt widerspiegeln.[3] Für die Aufnahmen nutzte er als einer der Ersten die Kleinbildkameras der Marke Leica, um die entsprechende Bewegungsfreiheit zu erhalten und auf den Straßen unauffällig zu sein. Der Ansatz von Cartier-Bresson beeinflusste nachhaltig die Fotografie des 20. Jahrhunderts. Ein Jahr bevor er verstarb, gründete er zusammen mit seiner Frau die Henri-Cartier-Bresson-Stiftung, welche für die Aufbewahrung seines Lebenswerkes agiert.

Hintergrund und Entstehung

Die Rue Mouffetard (franz. volkstümlich: La Mouffe) ist eine der ältesten Straßen von Paris und zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie befindet sich im 5. Arrondissement zwischen der Place de la Contrescarpe im Norden und der Rue Censier im Süden, hat eine Länge von 605 Metern und ist sieben Meter breit. "Rue de Mouffetard" ist eine Momentaufnahme, die heute zu den Klassikern der Fotogeschichte zählt.

Analyse

Ein Steppke in kurzen Hosen läuft mit stolz geschwellter Brust und einem koketten Lächeln die Straße entlang. In den Armen hält er zwei riesige Weinflaschen, fast zu groß, als dass er sie tragen kann. So mit sich beschäftigt, dass er den Fotografen nicht bemerkt. Im Hintergrund beobachten zwei Mädchen die faszinierende Szenerie.

Wirkung und Rezeption

alternative Beschreibung
© Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik
Projekt "Fotozitate" (2021)

Henri Cartier-Bressons Instinkt, alltägliche Augenblicke in seinen Fotos festzuhalten, ist heute legendär. Seine dramatischen Schwarz-Weiß-Bilder gehören zu den berühmtesten Beispielen der Kunstgattung Fotografie. Cartier-Bresson geht es um den „entscheidenden Moment“, den Augenblick, in dem ein Fotograf auf den Auslöser drückt, um eine bestimmte Szene einzufangen. „Ein Foto zu machen heißt, gleichzeitig und im Bruchteil einer Sekunde sowohl die Tatsache selbst als auch die strenge Organisation der visuell wahrgenommenen Formen zu erkennen, die ihm Bedeutung geben“, erläuterte der Künstler.[4]

Auktionspreise

  • 43,750$, 44,8 x 29,8 cm[5]
  • 13,750$, 35,6 x 23,8 cm[6]
  • 15,000 – 25,000$, 44,7 x 29,8 cm[7]

Zitate über das Originalfoto

„Für mich ist Henri Cartier-Bresson der Papst, auch wenn ich aus der Sicht seiner ‚Religion‘ immer ein Häretiker war. Und das wusste er.“ Horvat, Frank (2014)[8]

„Cartier-Bresson ist jemand, der aus einem Sekundenbruchteil ein Bild von totaler Vollkommenheit schafft.“ Höpker, Thomas[9]

Zitate von Henri Cartier-Bresson

“Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.“[10]

„Emotion finde ich nur im Schwarz-Weiß.“[11]

„Fotos sollen für sich selbst sprechen“[12]

“Die Realität bietet uns eine derartige Fülle, dass wir sie permanent beschneiden, vereinfachen müssen. Die Frage ist nur: Picken wir uns das Richtige heraus?“[13]

“Zur Fotografie gehört in meinen Augen, dass man im Bruchteil einer Sekunde die Bedeutung eines Ereignisses und zugleich die genaue formale Anordnung erkennt, die angemessener Ausdruck dieses Ereignisses sind […]. Für mich heißt Fotografie, Kopf, Herz und Auge in eine Sichtlinie zu bringen.“[14]

„Das Auge sucht ein bestimmtes Motiv in der Unmenge an Realität und rückt es in den Mittelpunkt; die Kamera hält lediglich diese Entscheidung auf dem Film fest.“[15]

„Das eine Auge des Fotografen schaut weit geöffnet durch den Sucher, das andere, das geschlossene, blickt in die eigene Seele.“[16]

"Auf jeden Fall aber kümmern sich die Menschen zu viel um die photographische Technik und zu wenig um das Sehen."

"Die Fotografie ist ein Handwerk. Viele wollen daraus eine Kunst machen, aber wir sind einfach Handwerker, die ihre Arbeit gut machen müssen."

"Fotografieren ist wie Bogenschießen: richtig zielen, schnell schießen, abhauen."

"Natürlich ist es immer Glück."

"Deine ersten 10.000 Fotografien sind die schlechtesten."

"Die Welt ist dabei, in Stücke zu fallen und Leute wie Adams und Westen fotografieren Felsen!"

"Fotografieren, das ist eine Art zu schreien, nicht aber, seine Originalität unter Beweis zu stellen. Es ist eine Art zu leben. "

"Weißt Du, was einen Fotografen ausmacht? Ein Finger, ein Auge und zwei Beine. Ich habe früher täglich dreißig bis vierzig Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Auf der Suche nach Motiven. Deshalb bin ich, ohne jeglichen Sport, mein ganzes Leben lang fit geblieben."

Literatur

  • Cartier-Bresson, Henri (2014) The Decisive Moment: A bible for photographers, Steidl
  • Cartier-Bresson, Henri; Sand, Michael L. (1999) The Mind’s Eye: Writings on Photography and Photographers, Aperture
  • Cartier-Bresson, Henri (2000) Tête À Tête: Portraits, Smithsonian Institution
  • Johnson, Brooks (1989): Photography speaks. 66 Photographers on Their Art, Aperture, The Chrysler Museum, Norfolk, Virginia, S. 52-53.
  • Chéroux, Clément; Jones, Julie (2017) Henri Cartier-Bresson, Interviews and Conversations, 1951-1998, Aperture
  • Gruber, Leo Fritz (1964) Große Photographen unseres Jahrhunderts, Düsseldorf: Econ Verl., S. 126
  • Hacking, Juliet (2012) Foto – Fotografie. Die ganze Geschichte, Köln: DuMont, S. 288-289
  • Koch, Roberto (2010) FOTO:BOX : die bekanntesten Fotos der Welt, Köln: DuMont, S. 24
  • Koetzle, Hans-Michael (2008) Photo Icons. Die Geschichte hinter den Bildern 1928-1991, Hong Kong, Köln, London, Los Angeles, Madrid, Paris, Tokyo: Taschen, S. 48-55
  • Lowe, Paul (2017) Meisterklasse Fotografie – Die Kreativ-Geheimnisse der Grossen Fotografen, München, London, New York: Prestel, S.260-261
  • Wieczorek, Alfried (2008) Weltstars der Fotografie, Heidelberg: Ed. Braus, S. 36-39

Videobeiträge

Kommentiertes Linkverzeichnis

Quellen

  1. https://www.moma.org/collection/works/88041?sov_referrer=artist&artist_id=0&page=4
  2. Koch, Roberto (2010) FOTO:BOX : die bekanntesten Fotos der Welt, Köln: DuMont, S. 24
  3. Koch, Roberto (2010) FOTO:BOX : die bekanntesten Fotos der Welt, Köln: DuMont, S. 24
  4. http://www.artnet.de/künstler/henri-cartier-bresson/
  5. https://www.phillips.com/detail/henri-cartierbresson/NY040517/2
  6. https://www.phillips.com/detail/henri-cartierbresson/UK040210/58
  7. https://www.christies.com/lotfinder/Lot/henri-cartierbresson-19082004-rue-mouffetard-paris-1954-6098020-details.aspx
  8. https://de.clonline.org/news/kultur/2014/07/15/henri-cartier-bresson
  9. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/meister-des-moment-decisif-der-fotograf-henri-cartier-bresson-ist-tot-1176761.html
  10. Der Fotografie-Ratgeber (2020) Fotografie lernen leicht gemacht, von: https://ratgeber-fotografie.de
  11. Wieczorek, Alfried (2008) Weltstars der Fotografie, Heidelberg: Ed. Braus, S. 36.
  12. FAZ.NET (2004) Der Fotograf Henri Cartier-Bresson ist tot, von: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/meister-des-moment-decisif-der-fotograf-henri-cartier-bresson-ist-tot-1176761.html
  13. Lowe, Paul (2017) Meisterklasse Fotografie – Die Kreativ-Geheimnisse der Grossen Fotografen, München, London, New York: Prestel, S. 261.
  14. Koch, Roberto (2010) FOTO:BOX : die bekanntesten Fotos der Welt, Köln: DuMont, S. 24.
  15. Lowe, Paul (2017) Meisterklasse Fotografie – Die Kreativ-Geheimnisse der Grossen Fotografen, München, London, New York: Prestel, S. 261.
  16. Wieczorek, Alfried (2008) Weltstars der Fotografie, Heidelberg: Ed. Braus, S. 38.